07.12.2024, 19.00 Uhr
Orchestrale Klänge für zwei Klaviere
Erdmute Eicker, Klavier
Johannes Wolff, Klavier
Die Klangfülle, die auf zwei Klavieren möglich ist, kommt dem Orchesterklang sehr nahe. Die drei Werke, die in diesem Programm zu hören sind, nutzen diese Möglichkeit auf ganz unterschiedliche Weise.
Mozart schrieb seine einzige vollständige Sonate für zwei Klaviere in der Zeit, in der auch die meisten seiner wundervollen Klavierkonzerte entstanden sind. Dieses Werk ist ein Klavierkonzert, in dem sich die beiden Spieler in ihrer Funktion als Solist und Orchesterbegleiter abwechseln. Dadurch entsteht ein reizvoller Dialog, der die Hörer schon zu Mozarts Lebzeiten begeisterte. Der Erfolg dieses Werkes hält bis heute ungebrochen an.
Mit dem Prélude „ À l’après-midi d’un faune“ erlebte Debussy seinen ersten großen Erfolg als Komponist. In einer Zeit, in der Tonaufnahmen noch nicht möglich waren, konnte er mit seiner selbst erstellten Bearbeitung für zwei Klaviere vielen Musikliebhabern die Auseinandersetzung mit diesem Werk ermöglichen. Die Struktur des Werkes wird in dieser Fassung deutlicher, wenn auch die reichhaltige Farbpalette des Orchesters fehlt.
Orchestrale Klangfülle ist in der Sonate f-Moll für zwei Klaviere op.34b reichlich zu hören. Brahms schrieb zunächst ein Streichquintett, das er aber verwarf, um es dann zu dieser Sonate umzuformen, für die die Bezeichnung Sinfonie für zwei Klaviere durchaus angemessen gewesen wäre. Die danach entstandene Fassung für Klavierquintett wurde zwar populärer, aber der überaus selbstkritische Komponist hielt die Fassung für zwei Klaviere für so gelungen, dass er sie für den Druck frei gab.
Johannes Wolff ist ein Pianist, der sich auch für die weniger bekannte Musik stark macht. Er hat eine CD mit dem etwas in Vergessenheit geratenen Romantiker Theodor Kirchner eingespielt und ebenso die Klavierwerke des schottischen Komponisten Thomas Wilson, mit dem er noch vor dessen Tod 2001 für diese Aufnahme zusammen gearbeitet hat.
Seit einigen Jahren tritt Johannes Wolff regelmäßig im Rahmen der Musikakademie Bergkamen in sogenannten Gesprächskonzerten auf, in denen er Musikliebhabern wichtige Klavierwerke, wie z. B. Beethovens Appassionata oder Chopins b-Moll Sonate mit Vorträgen und anschließender Aufführung nahe bringt.
Erdmute Eicker hat neben ihrer Tätigkeit als Klavierpädagogin immer auch auf vielfältige Weise als Pianistin gewirkt. So hat sie nach und nach ihr Solorepertoire erweitert, ist als Liedbegleiterin und Kammermusikerin aufgetreten oder hat Werke der zeitgenössischen Musik, wie z. B. solche des Komponisten Stefan Heucke, uraufgeführt und auch auf CD eingespielt. Bei dem Label MUSICOM sind mehrere CD’s mit ihr erschienen. Erdmute Eicker lebt in Münster.
Das Klavierduo Eicker/Wolff besteht seit 2020. 2022 erschien die erste CD mit Werken von Mozart, Saint-Saëns und Brahms.
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Sonate D-Dur KV 448
Allegro con spirito
Andante
Molto Allegro
Claude Debussy (1862-1918)
Prélude à l’après-midi d’un faune (in der Bearbeitung des Komponisten für zwei Klaviere)
PAUSE
Johannes Brahms (1833-1897)
Sonate f-Moll op. 34b
Allegro non troppo
Andante, un poco Adagio
Scherzo: Allegro
Finale:
Poco sostenuto - Allegro non troppo - Presto